zwie 
fand sich im Sommer 2018 zusammen, um ein                                                                               
prinzip 
zu entwickeln.
(Arbeit im) Prinzip _ Ein Prinzipien geleiteter Arbeitsprozess ist durch bestimmte, vorab vereinbarte Rahmenbedingungen geprägt. Diese werden während der Arbeit zu handlungsweisenden Normen. Durch ihre Anwendung erhalten sie gleichzeitig auch einen transformativen Charakter. Sie beschreiben sich neu und sind Ausgangspunkt für neue Prinzipien. 
bildliche Verantwortung _ Methode, um das Gewicht einzelner Bildbestandteile sehend zu messen und zu ermitteln, wer dabei wie schwer tragen wird bzw. was der anderen Position abgenommen werden kann. 
Entlastung _ à bildliche Verantwortung
Ineinandergreifend _  Überläufer, Übersprunghandlungen und Übergangenes sind Phänomene, die ein gegenseitiges Aufeinandereinwirken bedingen. An ihren Schnittstellen entstehen Chimären. 
Insgeheim _ Geheimnisse und Vertraulichkeiten sind für die Einhaltung der Prinzipien unabdingbar.
Isy Pisy _ à Zwieneologismen und -schreibweisen
Jetzt mal konkret _ Konkretionen sind Utopien. Die Gegenwart ist post-konkret. Vergegenständlichung hat Sinn, erreicht jedoch nie (auch kommunikativ nicht!) eine Form der Vollkommenheit. 
Notorisch _  Die Prinzipien setzen auf die Etablierung von Gewohnheiten. Bisweilen alarmieren diese, dass sie im Alltäglichen ihre Beachtung erfahren wollen.      
Partnerinnen _ Die Zusammenarbeit ist dezidiert vertraglich nicht abgesichert. Sie unterliegt einzig moralischen und ästhetischen Verpflichtungen und begründet sich auf Grundsätze von Gegenseitigkeit und Individualität. Beziehungsgefüge werden im jeweiligen künstlerischen Prozess neu definiert, sind jedoch durch grundsätzliche Verbundenheit geprägt. 
Rastlos _ Kommunikative Prozesse bedingen die Unhaltbarkeit von Aussagen. Dadurch ist das Stagnieren einer Entwicklung ausgeschlossen, es ergibt sich jedoch auch die Möglichkeit zu einer summierten Beschleunigung.        
Reziprozedere _ reziproker Wert (Mathematik Kehrwert [durch Vertauschung von Zähler und Nenner]); reziprokes Pronomen (Sprachwissenschaft wechselbezügliches Fürwort, z. B. „einander“) Quelle: www.Duden.de
Vierundzwanzig-Stunden-Aktion _ Eine sogenannte Vierundzwanzig-Stunden-Aktion zeichnet sich durch 24-stündiges paralleles Arbeiten aus, dessen Ergebnis zwei abgeschlossene Zeichnungen sind. Abewechselnd und ohne Begegnung der Partnerinnen wird gearbeitet. Zeitliche Intensität und Körperliche Grenzerfahrung werden zun Akteuren im Werk.

Warum _ Begründungen für künstlerische Entscheidungen liegen in sprachlicher Form nicht vor. Sie müssen als bildliche Zeichen übersetzt werden. Eine Begründung der à Arbeit im Prinzip wird verbal besprochen, jedoch stets nur auf formaler bzw. theoretisch-reflexiver Ebene. Der konkrete Diskurs bleibt in seiner Begründung dezidiert ambivalent.
Wert Schätzung _ das Erahnen künstlerischer Erfordernisse und deren Anerkennung. 
Zwang(los)haft _ Eine Entscheidung für kommunikatives Handeln ist auch eine Entscheidung für konsequente Unvorhersehbarkeit und die Konfrontation und Überwindung eigener Drängnisse. 
Zweischichtsystem _ Ein Prozess erfolgt dann im Zweischichtsystem, wenn an einem konkreten oder abstrakten Arbeitsgegenstand zeitlich abwechselnd gearbeitet wird. Die jeweiligen Zeitspannen der Arbeit sind dabei vorab festgelegt. Wird ohne Unterbrechung und über einen Zeitraum von 24 Stunden im Zweischichtsystem gearbeitet, handelt es sich um eine à Vierundzwanzig-Stunden-Aktion.
Auszug aus: Engel, Louisa / Weißert, Teresa (Hrsg.): Handbuch für Prinzipien gezeichneter Kommunikation. 1. unveröff. Ausgabe. zwie prinzip. Halle (Saale): 2018 - ​​​​​​​
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